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Igelschutz

Nicht jeder Igel braucht Hilfe, aber jede Hilfe muss richtig sein!

 

Igel gehören zu den besonders geschützten Tierarten. Das Bundesnaturschutzgesetz verbietet, sie zu fangen, in Besitz zu nehmen, sie zu verletzen oder zu töten. Es ist jedoch zulässig, verletzte oder kranke Igel aufzunehmen, um sie gesund zu pflegen. Sie sind unverzüglich in die Freiheit zu entlassen, sobald sie sich dort selbstständig erhalten können.

 

Hilfsbedürftig sind:

 

  • Verwaiste Igelbabys (tagsüber außerhalb des Nestes, Augen und Ohren geschlossen, evtl. unterkühlt)

  • Verletzte Igel

  • Kranke Igel (tagsüber herumlaufend oder -liegend, apathisch, mager, eingefallene Augen) Ausnahme: Aufgestörte Igel (z.B. durch Gartenarbeiten) suchen auch tagsüber einen neuen Unterschlupf

  • Igel, die nach Wintereinbruch, (d.h. bei Dauerfrost und/oder Schnee, ebenfalls meist bei Tag) herumlaufen.

  • Igel, welche beim Wintereinbruch unterernährt sind (weniger als 500 Gramm wiegen).

 

Um solchen Tieren sachgerecht zu helfen, genügt Tierliebe allein nicht!


Daher die dringende Bitte:

 

Igelfinder mögen sich unbedingt umgehend mit einem Tierarzt und/oder einer Igelstation oder Igelberatungsstelle in Verbindung setzen. Dort wird der Igel nicht nur medizinisch behandelt, sondern auch fachkundiger Rat erteilt, ohne den verwaiste Igelsäuglinge, sowie viele kranke und verletzte Igel zu einem qualvollen Tod verurteilt sind.

 

Wenn ein vermutlich hilfsbedürftiger Igel gefunden wurde:

 

  • Funddatum, -uhrzeit, -gewicht und Fundstelle notieren, damit beginnt der "Pflegebericht", in den weiterhin Gewichtszunahme, Tierarztbesuche, verabreichte Medikamente usw. eingetragen werden.

  • Geschlecht des Igels bestimmen; Männchen: Hautiger Knopf = Penisöffnung in der Mitte der hinteren Körperhälfte
    Weibchen: Scheide unmittelbar vor dem After
    Dies ist vor allem in den Sommermonaten wichtig, wenn säugende Muttertiere vorkommen.

  • Igel rundherum auf Verletzungen untersuchen

  • Unterkühlte Igel (und verwaiste Igelbabys !) wärmen. Unterkühlung: Die Bauchseite fühlt sich deutlich kälter an, als die eigene Hand.

  • Eine mit gut handwarmem Wasser gefüllte Wärmflasche mit einem Frotteehandtuch umwickeln, in einen passenden, hochwandigen Karton legen. Den Igel draufsetzen und mit einem weiteren Handtuch zudecken.

  • Fliegeneier und/oder -maden, Flöhe und Zecken entfernen Fliegeneier und Maden, die sich vor allem im Sommer bevorzugt in Wunden, aber auch in sämtlichen Körperöffnungen finden, sammelt man sorgfältig mit der Pinzette ab.Flöhe lassen sich mit speziellem Flohspray (z.B. Kadox) abtöten.
    Zecken zieht man mittels einer Zeckenzange aus der Haut (nicht mit den Zitzen verwechseln). Kein Öl oder Klebstoff verwenden!

  • Tierarzt, Igelstation oder Igelberatungsstelle aufsuchen

  • Igel-Gehege mit Schlafhaus herrichten

 

Füttern - Erstversorgung - Essen:

Katzendosenfutter oder ein Ei zerquirlen, mit wenig Fett, ohne Gewürze, in der Pfanne stocken lassen, mit der Gabel zerdrücken.

Trinken: Ein Schüsselchen mit Wasser hinstellen.
Niemals Milch!

Kotuntersuchung vorbereiten: Kot zweier Tage in einem Filmdöschen sammeln. Kotuntersuchungen geben Aufschluss über Art und Größe des Befalls mit Innenparasiten bzw. über bakterielle Infektionen.

Gesunde Igel sofort wieder (möglichst am Fundort) freilassen!

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Ausführliche Informationen erhalten Sie bei Pro Igel e.V. ​

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