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Pflege und Haltung von Hunden

Überlegungen vor der Anschaffung eines Hundes

Jeder, der einen Hund halten möchte, muss sich darüber im Klaren sein, dass er Verantwortung für ein Lebewesen übernimmt, das ganz und gar von uns Menschen abhängig ist; ein Lebewesen, das Aufmerksamkeit, Pflege, Fürsorge, Opferbereitschaft und Geduld benötigt

Deshalb sollte sich jeder vor dem Kauf eines Hundes folgende Fragen stellen:

 

- Habe ich mir überlegt, welcher Hund zu meinen Wohn- und Lebensverhältnissen passt?
- Kann ich dem Hund genügend Auslauf bieten?
- Bringe ich die nötige Geduld und Zeit auf für einen Hund?
- Gestattet es die Hausverwaltung, einen Hund zu halten?
- Bringe ich regelmäßig das Geld für Futter, Steuern, Versicherung und Tierarzt auf?
- Kann ich auch in 10 Jahren noch gleichermaßen gut für meinen Hund sorgen?
- Sind alle Familienmitglieder mit einem Hund als Hausgenossen einverstanden?
- Ist die Unterbringung und Versorgung des Hundes im Urlaub geregelt?

 

Wenn nur eine dieser Fragen mit „Nein" beantwortet werden muss, so ist es im Interesse des Tieres besser, auf einen Hund zu verzichten.
Wer sich aber dank guter Voraussetzungen einen Hund halten kann, wird viel Spaß und Freude mit seinem Tier haben.

 

Abstammung des Hundes

Der Hund ist das älteste Haustier des Menschen, seine Domestikation begann vor ca. vierzehntausend Jahren. Sämtliche heute existierenden Hunderassen gehen auf denselben Stammvater zurück, nämlich den Wolf. Es gibt verschiedene Theorien darüber, warum unsere Vorfahren Wölfe zu Haustieren domestizierten, sicher ist jedoch, dass schon früh die verschiedenen Vorteile und Nutzen erkannt wurden, die ein solcher Begleiter hat. Nicht nur, dass die Hunde das Annähern von feindlichen Menschen oder Tieren durch ihr feines Gehör und ihren Geruchssinn frühzeitig ankündigten, sie wurden auch zu nützlichen Helfern bei der Jagd. Durch gezielte Auswahl von Elterntieren, die besondere Eigenschaften hatten, wurden schließlich Hunde für bestimmte Aufgabenbereiche gezüchtet, und so entstanden z. B. die Hüte-, Wach-, Jagd- und Begleithunde. 

 

Wann und wo kauft man einen Hund?

Das beste Alter für die Übernahme eines Welpen ist die 10. - 12. Lebenswoche. Der kleine Hund ist dann vollständig von der Mutter entwöhnt und hat außerdem den ersten Teil der so wichtigen Prägephase, in der er lernt, Artgenossen und seiner Umwelt selbstsicher zu begegnen, im sicheren Verbund mit Mutter und Geschwistern erlebt. Nun wird es Zeit für neue Eindrücke, und der Wechsel zum neuen Besitzer klappt meist problemlos. Aber nicht nur ganz junge Hunde gewöhnen sich in einer neuen Umgebung schnell ein. Es muss auch nicht unbedingt ein Rassehund von einem Züchter sein, den man sich zum neuen Hausgenossen erwählt. In den Tierheimen warten ständig zahlreiche Hunde sehnsüchtig auf ein neues Zuhause und liebevolle Besitzer, die ihnen eine zweite Chance geben. Meist sind diese Hunde ins Tierheim gekommen, weil ihre Besitzer sich die Anschaffung eines Hundes eben nicht reiflich überlegt hatten und dann plötzlich merkten, dass ihnen das Tier doch zu viel Arbeit und Mühe macht. 

Mischlingen wird eine robuste Gesundheit zugesprochen. Auf jeden Fall sind viele von ihnen tatsächlich Unikate, die durch ihr besonders pfiffiges und oft auch besonders hübsches Erscheinungsbild immer wieder die Blicke auf sich ziehen. Und selbst, wer unbedingt einen Rassehund haben möchte, kann im Tierheim Glück haben, denn auch der „Hundeadel" ist leider vor der Abschiebung ins Tierheim durch herz- oder gedankenlose Besitzer nicht sicher.

Ist jedoch trotz intensiver Suche der Wunschhund nicht im Tierheim zu finden, so sollte man einen verantwortungsbewussten Züchter suchen und sich die Zucht genau anschauen. Der Züchter sollte nur eine Rasse züchten und auch jeweils nur einen Wurf zu betreuen haben. Dann stehen die Chancen gut, dass alle Welpen und die Mutter ausreichend beobachtet und versorgt werden. Ein verantwortungsvoller Züchter wird seine Welpen im Verbund mit Mutter und Geschwistern vorzeigen, alle Fragen der Interessenten beantworten und sich auch selber genau nach den Wohn- und Lebensbedingungen erkundigen, unter denen der kleine Hund später leben soll.

Vorsicht vor kommerziellen „Züchtern" oder Hundehändlern, denen es nur auf das schnelle Geschäft ankommt! Häufig werden die angebotenen Welpen in schmuddeligen Schuppen und Scheunen regelrecht „produziert", wo die Muttertiere unter schrecklichen Bedingungen dahinvegetieren und nur dazu da sind, ständig Junge zu bekommen und so für Nachschub zu sorgen. Und wenn das noch nicht ausreicht, um die Nachfrage zu decken, werden Welpen aus dem Ausland herangeschafft. Diese kleinen Kreaturen haben dann eine traurige Odyssee hinter sich, wurden meist viel zu früh von Mutter und Geschwistern getrennt und sind weder geimpft noch sonst medizinisch betreut worden. Die Hunde, die diese Tortur zunächst überleben, erkranken dann in der Regel bei ihren neuen Besitzern, und die Freude an dem neuen Hausgenossen verwandelt sich schnell in Trauer, wenn er jämmerlich stirbt. Hände weg also von Welpen, die z.B. über Kleinanzeigen oder auf irgendwelchen Tiermärkten angeboten werden - denn auch mit einem Kauf aus Mitleid unterstützt man die unseriösen Praktiken dieser tierquälerischen Hundehändler, und die „züchten" weiter, um den Bedarf an niedlichen Hundebabys zu decken.
 

Wie hält man einen Hund?

Hunde sind hochsoziale Lebewesen, die unter natürlichen Bedingungen (wie z.B. bei den australischen Wildhunden, den Dingos) ihr ganzes Leben in einem Rudel zubringen. Innerhalb dieses Rudelverbandes gibt es eine feste Rangordnung, in der jedes Mitglied eine bestimmte Rolle hat. Dadurch sichert das Hunderudel sein Überleben.

Unsere heutigen Haushunde haben im Laufe der Domestikation den Menschen als Sozialpartner anerkannt, und die Menschenfamilie ersetzt ihnen das Rudel. Um die soziale Sicherheit innerhalb dieses „Ersatzrudels" zu festigen, sind auch hier klare Rangverhältnisse nötig, damit der Hund „seinen" Menschen als Rudelführer anerkennt.

Ganz wichtig für den Hund ist dabei das enge Zusammenleben mit seinem „Rudel". Einen Hund alleine in einen Zwinger zu sperren, widerspricht seinem natürlichen Bedürfnis nach sozialen Kontakten. Frustrationsbedingte Verhaltensstörungen sind vorprogrammiert. Wer sich einen Hund anschafft, der gewinnt ein neues Familienmitglied, und ein solches sperrt man nicht einfach weg.

Die wichtigsten Utensilien, die man als Hundehalter benötigt, sind neben Fress- und Wassernapf ein passendes Halsband oder Führgeschirr und eine Leine, außerdem Spielzeug wie etwa Kauknochen, einen Ball oder ähnliches. Hat der Hund ein eigenes Spielzeug, auf dem er nach Herzenslust herumkauen kann, muss er nicht auf die guten Schuhe der Familie zurückgreifen, und der Hausfrieden wird nicht gefährdet. Außerdem braucht der Hund ein festes Lager, das als Schlafplatz dient und auf das er sich zurückziehen kann. Dies kann beispielsweise ein Weidenkorb sein, eine Matte oder, etwa bei größeren Hunden, eine Decke oder eine ausgediente Matratze. Der Hundeplatz soll an einem ungestörten, zugfreien Ort in der Wohnung sein, zu dem der Hund immer Zugang hat. Auf keinen Fall darf der Hund längere Zeit auf kaltem Steinboden liegen; Krankheiten wie Blasen- oder Nierenentzündung können die Folge sein.

Hunde sind Lauftiere mit einem großen Bewegungsbedürfnis und benötigen daher täglich die Möglichkeit zu freiem Auslauf. Beim ausschließlichen Gehen an der Leine oder, noch schlimmer, eingesperrt in einen Hundezwinger, kann der Hund diesen Bewegungsdrang nicht befriedigen. Regelmäßige Spaziergänge, bei denen er sich austoben kann und auch die Möglichkeit hat, mit Artgenossen zu spielen, sind für das Wohlbefinden und die Gesundheit des Hundes absolut notwendig. Zu wenig Auslauf und Bewegung bedingen häufig ungesundes Übergewicht, was zu Herzproblemen, Knochen- und Gelenkerkrankungen führen kann. Wieviel Auslauf der einzelne Hund tatsächlich braucht, richtet sich natürlich nach seinem Alter, seiner Größe und Rasse und seinem allgemeinen Gesundheitszustand.

Damit der Hund sein „großes" und „kleines Geschäft" erledigen kann, sollte er etwa drei bis viermal täglich ausgeführt werden. Der Hundebesitzer sollte sich immer vor Augen halten, dass der Spaziergang vorrangig für den Hund gemacht wird, für den das Herumschnüffeln, die Kontaktaufnahme zu anderen Hunden und das Markieren „seines" Revieres wichtige Bestandteile seines Sozialverhaltens sind. Der „Spaziergang" zur. Kneipe um die Ecke und zurück reicht dem Vierbeiner sicher nicht und macht ihm auch fängst nicht so viel Spaß wie Herrchen. 


Wie pflegt man einen Hund?

Je nach Fellbeschaffenheit muss ein Hund mehr oder weniger oft gebürstet oder gestriegelt werden. Ein langhaariger Hund braucht verständlicherweise mehr Fellpflege als einer mit ganz kurzem Fell. Besonders in den Zeiten des natürlichen Fellwechsels, also im Frühjahr und im Herbst, sollten alle Hunde regelmäßig von losen Haaren befreit werden. Gebadet wird der Hund nur ausnahmsweise, etwa wenn er sich in den übelriechenden Hinterlassenschaften anderer Vierbeiner gewälzt hat. Bei weniger geruchsintensiven Verschmutzungen reicht es auch, diese einfach mit lauwarmem Wasser abzuwaschen

Manche Hauterkrankungen sind Folgeerscheinungen eines zu häufigen Badens. Genauso schädlich für Fell und Haut des Hundes ist das ständige Tragen sogenannter Hundekleider und -schuhe. Abgesehen von den sogenannten Nackthunden, die zu den Qualzuchten zu rechnen sind und daher von generell verantwortungsbewussten Hundehaltern nicht gekauft werden sollten, braucht kein Hund einen Regenmantel oder Winterstiefel. Fell und Pfoten eines Hundes sind durchaus darauf ausgerichtet, das Tier gegen alle Witterungseinflüsse ausreichend zu schützen. Von den reichhaltig angebotenen Hundegarderoben-Artikeln profitieren einzig und allein der Zoohandel und die Hersteller - die Hunde werden dadurch zu lächerlichen Modepüppchen degradiert. Mit wahrer Tierliebe hat das nichts zu tun.

 

Wie ernährt man einen Hund?

Der Hund ist kein Müllschlucker und kein Resteverwerter, sondern benötigt ein auf seine arteigenen Bedürfniss abgestimmtes Futter. Das übrig gebliebene Mittagessen gehört also nicht in den Fressnapf.

Genau wie sein Urahn, der Wolf, ist der Hund kein reiner Fleischfresser. Bei der Herstellung von Hundefutter ist es wichtig, dass alle benötigten Nährstoffe in ausreichender Menge und im richtigen Verhältnis zueinander vorhanden sind, um eine gute Energieversorgung sicherzustellen und Mangelerscheinungen zu verhindern.


Wieviel Futter braucht der Hund?

Der Bedarf an verdaulicher Energie richtet sich grundsätzlich nach dem Körpergewicht des erwachsenen Hundes. Ist der Hund jedoch lebhaft und hat viel Bewegung, benötigt er mehr Futter als ein ruhiger Hund mit wenig Bewegung. 

Rohes Fleisch - insbesondere rohes Schweinefleisch - darf an den Hund wegen der Gefahr einer Ansteckung mit der Aujeszkyschen Krankheit (Pseudowut), einer tödlichen, tollwutähnlichen Erkrankung, grundsätzlich niemals verfüttert werden.

Knochen sind für die Ernährung des Hundes nicht wichtig. Viele Hunde vertragen sie nicht gut, sie führen u.U. zu Verstopfung. Alle kleinen oder splitternden Knochen sowie alle Arten von Geflügelknochen können lebensbedrohliche Verletzungen im Verdauungstrakt des Hundes verursachen und sind daher absolut tabu. Weiche, abgekochte Beinknochen vom Rind kann der Hund ab und zu bekommen, sofern er sie verträgt.

Gekochtes Gemüse, z. B. Mohrrüben, können immer mal wieder beigefüttert werden. Auch rohes Obst mögen manche Hunde sehr gerne und dürfen es dann auch bekommen. Andere Hunde wiederum lassen sich von solcher Frischkost gar nicht locken und verweigern sogar die Futteraufnahme, wenn Obst oder Gemüse untergemischt werden. Füttert man ein qualitativ gutes, ausgewogenes Fertigfutter, fehlt dem Hund jedoch nichts.

Grundsätzlich nicht auf den Speiseplan eines Hundes gehören Süßigkeiten aller Art, fette und gewürzte Wurst (Vorsicht: synthetische Wursthäute verursachen tödlichen Darmverschluss!), Tischabfälle, Fischreste mit Gräten (Erstickungsgefahr). Milch wird von den meisten Hunden nicht vertragen und ist daher tabu.

Als Leckerei zwischendurch oder als Belohnungshappen eignen sich am besten Hundekuchen, die es in verschiedenen Größen zu kaufen gibt, je nach Größe und Appetit des Hundes. Da auch solche Zwischenmahlzeiten Kalorien haben, sollte man sie bei der Rationsberechnung gleich mit berücksichtigen, um den Hund in Form zu halten.

Da bei selbst zubereitetem Hundefutter immer die Gefahr besteht, dass nicht alle benötigten Nährstoffe in ausreichender Form und in der richtigen Menge vorhanden sind, kann es schließlich zu Mangelerscheinungen kommen. Diese äußern sich sehr unterschiedlich, je nachdem, welcher Nährstoff fehlt. Häufig kommt es z.B. zu Hauterkrankungen, aber auch Organschäden oder Augenprobleme können ernährungsbedingte Ursachen haben. Wer keine Ernährungsfehler machen will, sollte daher besser eine hochwertige Fertignahrung füttern.

Frisches, sauberes Wasser muss für den Hund immer bereitstehen.

 

Wie oft wird gefüttert?

Der Welpe braucht nach dem Absetzen von der Mutter vier Mahlzeiten täglich. Mit zunehmendem Lebensalter reduziert man zunächst auf drei, später (etwa mit einem 3/4 Jahr) auf zwei Fütterungen am Tag. Besonders bei größeren Hunden muss die benötigte Futterration auf zwei Mahlzeiten aufgeteilt werden, da es sonst passieren kann, dass sich der übermäßig gefüllte Magen verdreht, was innerhalb weniger Stunden zum Tod des Hundes führen kann. Grundsätzlich wird der Hund immer nach einer körperlichen Aktivität (Spaziergang, Spiel) gefüttert, damit er sich nach der Futteraufnahme erst mal ruhig auf seinen Platz legen und verdauen kann.

Die erste Mahlzeit kann z.B. morgens oder vormittags erfolgen, die zweite dann am Nachmittag. Spätabends sollte auch nicht mehr gefüttert werden, damit der Hund nicht mit vollem Magen schlafen muss und sich abends auf einem Spaziergang noch einmal entleeren kann.

Grundsätzlich sollte das Futter auf Zimmertemperatur angewärmt in den Napf kommen, nie direkt aus dem Kühlschrank füttern!

 

Wie erzieht man einen Hund?

Um das Zusammenleben von Hund und Mensch harmonisch zu gestalten, ist es notwendig, dass der Hund einige Grundbegriffe des Gehorsams kennt und auch befolgt. Dazu gehören die Kommandos „Hierher" bzw. „Komm", „Sitz", „Platz", „Bleib", „Aus" bzw. „Pfui" und „Bei Fuß': Ein unerzogener Hund zerrt nicht nur an den Nerven seines Besitzers und der übrigen Mitmenschen, sondern gefährdet unter Umständen sich selbst, andere Tiere oder sogar Menschen.

Gehorsamsübungen helfen außerdem dabei, die Rangordnung innerhalb der Familie zu klären und zu festigen. Wenn der Hund merkt, dass er machen kann, was er will, wird er versuchen, sich eine möglichst hohe Rangposition in seinem „Rudel" zu verschaffen. Das ist bei kleinen Hunden schon sehr unerfreulich, bei großen kann es sogar äußerst gefährlich werden. Häufig landen dann solche unerzogenen Hunde in den Tierheimen, weil ihre Besitzer nicht mehr mit ihnen fertig werden. Dabei liegt die Schuld fast immer bei den Menschen, die dem Hund nicht von Anfang an seinen Platz in der Rangfolge klar gemacht haben. Bei der Erziehung des Hundes wichtig ist das überschwengliche Lob, die Benutzung der immer gleichen Wörter für ein Kommando und, vor allem, unsere Geduld. Schon der ganz junge Welpe lernt schnell, was wir von ihm wollen, sofern wir ihn mit den Gehorsamsübungen zeitlich nicht überfordern.

Genauso wie das Lob muss die „Strafe" während oder sofort nach einer Missetat erfolgen, denn wenn der zeitliche Zusammenhang verloren ist, versteht der Hund weder Lob noch Tadel. Dies ist besonders wichtig, wenn der Hund sich mal selbständig gemacht hat und von seinem unerlaubten Ausflug nach Hause kommt. In diesem Fall muss man von einer Bestrafung absehen, da das Tier die Strafe mit seiner Heimkehr und nicht mit seinem Fortgang verbinden würde. Je intensiver man mit seinem Hund arbeitet und je besser man seinen Gehorsam durch Lob bestätigt, desto seltener werden die Gelegenheiten, bei denen man strafen muss. 

Bei „Strafe" ist natürlich nicht an eine körperliche Züchtigung des Hundes, etwa durch Schläge, zu denken. Schlagen darf man einen Hund nie. Mit dieser Art „Strafe" kann ein Hund nichts anfangen, sie zerstört nur das Vertrauensverhältnis zwischen Hund und Mensch. Für den Welpen ist es z.B. eine natürliche Form der Zurechtweisung, wenn man ihm ins Nackenfell greift und ihn leicht geschüttelt wird. So zeigt auch die Hündin ihrem Welpen, dass er sich falsch verhalten hat. Eine eindrucksvolle Form der Bestrafung für einen Hund ist es auch, wenn man ihn auf seinen Platz ablegt und eine Weile nicht beachtet. Dieser Entzug von Zuwendung ist dem Hund sehr unangenehm, er wird versuchen, es Herrchen oder Frauchen schnell wieder recht zu machen, um den Zustand zu verändern.

Ein Beispiel: Die Erziehung zur Stubenreinheit.

Das erste, was der kleine Welpe lernen muss, ist, dass er sein „Geschäft" nicht in der Wohnung verrichtet. Auf gar keinen Fall darf man dem Welpen daher angewöhnen, innerhalb der Wohnung z.B. auf eine Zeitung zu machen. Eine solche „Zwischenlösung" dient hauptsächlich der Bequemlichkeit des Besitzers, der nicht zehnmal am Tag mit dem kleinen Hundekind vor die Tür gehen möchte. Für den Hund wird es kaum zu begreifen sein, warum er ein Verhalten erst beigebracht bekommt, das ihm später wieder verboten wird.

Es gehören nur einige Tage Konsequenz dazu, und der Welpe weiß, was von ihm erwartet wird. Sobald man merkt, dass er mit gesenktem Kopf am Boden schnüffelnd ein „Plätzchen" sucht, bringt man ihn nach draußen an eine bestimmte Stelle, die man in der Folgezeit bei dieser Gelegenheit immer wieder aufsucht. Vor allem nach dem Fressen und unmittelbar, nachdem der Welpe geschlafen hat, sollte man vorsorglich mit ihm nach draußen gehen.

Wenn der Welpe Kot und Urin abgesetzt hat, lobt man ihn überschwenglich. Durch wiederholtes Loben nach seinem „Geschäftchen" an der vorgesehenen Stelle wird der Hund darauf trainiert, diesen Platz aufzusuchen, sobald es notwendig ist.

Findet man dennoch mal einen „See" im Zimmer, so wird der Hund nur dann getadelt, wenn er auf frischer Tat ertappt wurde Die Zurechtweisung muss knapp und scharf ausgesprochen werden, am. besten mit einem bekannten Tadel-Kommando wie etwa „Pfui': Keinesfalls darf das Tier mit der Nase in seinen „See" gestoßen werden. Das ist wegen seiner empfindlichen Geruchsnerven eine Quälerei für den Hund und als Strafe völlig ungeeignet.

Der Hund ist ein sehr sensibles Lebewesen, das seine Umgebung gut beobachtet und seine Stimmungen in vielen Lautäußerungen und Gebärden zu verstehen gibt. Sein Gesichtsausdruck, seine Augen, seine Lefzen, seine Ohren und vor allem seine Rute sind Gradmesser der Hundelaune 

 

Wann muss der Hund zum Tierarzt?

Zur Impfung

Impfungen dienen der Vorbeugung von Infektionskrankheiten und sind häufig lebensrettend für das Tier. Geimpft wird gegen Staupe, Hepatitis (ansteckende Leberentzündung; für den Menschen nicht ansteckend), Tollwut, Parvovirose und Leptospirose. Bestes Impfalter für die Erstimpfung ist die 7. bis 9. Woche nach der Geburt. Eine Wiederholungsimpfung nach vier Wochen ist unbedingt notwendig, um einen ausreichenden und voll wirksamen Impfschutz zu erzielen. Ein Welpe, der die erste Grundimpfung beispielsweise mit 8 Wochen erhält, braucht im Alter von 12 Wochen (beim neuen Hundebesitzer) die zweite kombinierte Impfung. Nachimpfungen erfolgen dann regelmäßig im Abstand von jeweils einem Jahr. Für die Impfung muss der Hund gesund, entwurmt und frei von Ungeziefer sein.

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Zur Wurmbehandlung

Welpen werden anfangs etwa alle drei bis vier Wochen entwurmt. Ab etwa dem 4. Lebensmonat reicht es aus, vierteljährlich die Behandlung zu wiederholen. Erwachsene Hunde entwurmt man jedes halbe Jahr, sinnvollerweise einmal davon kurz vor der jährlichen Wiederholungsimpfung. Ein Zeichen für einen Wurmbefall ist es, wenn der Hund mit dem After über den Boden rutscht („Schlittenfahren"). Einige Hundewürmer können auch den Menschen befallen. Gerade, wenn kleine Kinder im Haus sind, ist eine regelmäßige Entwurmung des Hundes wichtig. Hält man sich daran, ist nichts zu befürchten.

 

Bei auffälligen Veränderungen

Bei allen auffälligen Veränderungen, die auf eine Erkrankung schließen lassen, suchen Sie bitte möglichst bald einen Tierarzt auf. Dazu gehören z. z. z. B.:

 

- Abgeschlagenheit, schnelle Ermüdung
- Appetitlosigkeit
- auffallend vermehrter Durst
- Erbrechen
- Durchfall
- Augen- oder Nasenausfluss
- Husten
- Auffallend häufiger Harnabsatz, blutiger Urin
- Juckreiz
- Verletzungen
- Haut- und Fellveränderungen
- Lähmungserscheinungen
- Ohrenprobleme, z.B. häufiges Kratzen am Ohr, Kopfschütteln, 
   Ausfluss oder übler Geruch aus den Ohren
- Schmerzäußerungen (z.B. Stöhnen, Jaulen bei Berührung, aufgekrümmter Rücken)
- auffällige Schwellungen
- alle anderen Veränderungen, die vom Normalzustand oder -verhalten des Hundes abweichen

 

Eigenmächtige Behandlungsversuche machen die Problematik meist nur noch schlimmer. Der Tierarzt gibt auch gerne wichtige Tipps zur Fütterung, Haltung und Pflege.

 

Zur Kennzeichnung

Für eine eindeutige und unverwechselbare Kennzeichnung des Hundes gibt es zwei Möglichkeiten:

 

Zum einen kann der Tierarzt dem Hund eine Nummer ins Ohr oder in die Innenseite des Schenkels tätowieren. Dieser kleine Eingriff ist etwas schmerzhaft und sollte daher unter Narkose erfolgen.

Außerdem gibt es sogenannte Mikrochips, das sind etwa reiskorngroße Transponder, die der Tierarzt mit einem Gerät unter die Haut des Hundes injiziert. Der unveränderliche Nummerncode, der auf dem Chip gespeichert ist, kann mit einem speziellen Lesegerät von außen abgelesen werden. Diese Form der Kennzeichnung ist für den Hund so gut wie schmerzfrei und erfordert keine Narkose. Außerdem ist sie besonders sicher, da die Nummernfolge nicht nachträglich manipuliert werden kann. Welche Kennzeichnungsmethode für Ihren Hund die bessere ist, entscheidet der Tierarzt. Bitte suchen Sie ihn möglichst bald auf

 

Bitte lassen Sie Ihren Hund registrieren!

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Durch die Übernahme eines Tieres aus dem Tierheim oder vom Tierschutzverein leisten Sie einen aktiven Beitrag zum Tierschutz.

 

Weitere Informationen zum Deutschen Haustierregister finden Sie im Internet unter der Adresse
www.tierschutzbund.de

Das Service-Telefon des Deutschen Haustierregisters ist rund um die Uhr erreichbar:
Tel.: (01805) 231414 (kostenpflichtig).

 

Der Deutsche Tierschutzbund bietet allen Tierbesitzern an, ihre Haustiere in das Deutsche Haustierregister aufzunehmen. Registrierte Tiere können, wenn sie entlaufen sind, wesentlich leichter an den rechtmäßigen Besitzer zurückvermittelt werden.

Voraussetzung für die Registrierung ist jedoch die unverwechselbare Kennzeichnung des Tieres durch Tätowierung oder Mikrochip. Sofern Ihr Hund noch keine Tätowierung im Ohr hat, sollten Sie die Kennzeichnung möglichst direkt nach der Anschaffung vornehmen lassen, wenn Sie das Tier dem Tierarzt vorstellen.

Die Kennzeichnung ist nur dann wirklich sinnvoll, wenn das Tier anschließend auch registriert wird. Die Aufnahme in das Deutsche Haustierregister des Deutschen Tierschutzbundes kostet Sie nichts.

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Nützliche Links dazu finden Sie hier.​

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